Unser Anliegen im 41Campus ist es, die persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in Sportteams wertebewusst zu begleiten. Deshalb wollen wir vor allem Trainer und Trainerinnen in ihrer Vorbild- und Mentorenfunktion stärken. In unserem Podcast spreche ich mit erfolgreichen Menschen im Sport über werteorientiertes Leadership.
Mein Interviewpartner in dieser Podcast-Folge ist Maxi Kleber, Basketballer der Dallas Mavericks.
Silke Mayer: Maxi, vielen Dank, dass Du Dir heute Zeit nimmst für unser Gespräch, mitten in der heißen Phase Eurer Saison, die ja aufgrund von Corona in dieser Traumwelt Disney World ausgetragen wird. Was hat Dir geholfen, Deinen Traum NBA zu verwirklichen?
Maxi Kleber: Da kommen viele Faktoren zusammen, wie Talent und zum anderen Ehrgeiz und Arbeitseinstellung. Ich hatte viel Pech mit Verletzungen und musste mich da immer wieder zurückkämpfen. Ich wusste, dass ich Basketball spielen will und habe alles dafür versucht. Ich habe mich durchgebissen, weil ich es einfach wollte. Es gab mal eine Phase, wo ich fast nicht mehr dran geglaubt habe, dass es überhaupt klappen kann, weil mich die Verletzungen immer wieder zurückgeworfen haben. Aber ich habe versucht, das auszublenden und mich auf mich zu konzentrieren. Es gehört auch ein bisschen Glück und Timing dazu. Als ich nach Dallas gekommen bin, wusste ich nicht, ob ich die Chance bekommen würde, mich zu zeigen. In den paar Momenten, in denen Du die Chance bekommst, musst Du auch die Chance nutzen.
Hast Du ein Vorbild oder einen Mentor auf Deinem Weg zum Erfolg?
Dirk Nowitzki ist DER Basketballer schlechthin, der größte Sportler, den Deutschland je gesehen hat. Als kleiner Junge hab ich immer das Samstags-NBA-Magazin angeschaut und hab versucht, im Training einen Fade Away zu werfen, das war alles wegen Dirk. Er war nicht nur für mich, sondern für viele ein Vorbild. Ein anderer Spieler, der auch mein Vorbild war, war Kobe Bryant. Beide waren sehr ehrgeizig und haben super viel trainiert. Sie haben extra Zeit in der Halle verbracht, um sich selber zu pushen und besser zu werden. Das hat mich fasziniert und ich habe zu ihnen aufgeschaut. Die letzten beiden Jahre habe ich ja miterlebt, wie viel extra Arbeit Dirk reingesteckt hat, um spielen zu können. Das kann sich keiner vor Augen halten, was er da wirklich getan hat.
Durch Deine Verletzungen musstest Du mit Krisen umgehen. Was hast Du aus diesen Phasen gelernt?
Ich habe gelernt, besser auf meinen Körper zu hören, zu verstehen, was er für Signale sendet und aufzupassen. Falscher Ehrgeiz kann manchmal weh tun, das habe ich als junger Spieler gelernt. Biss gehört dazu, aber ich weiß jetzt besser, auf was ich achten muss, um gesund zu bleiben. Regeneration und Schlaf sind wichtig.
Wie übernimmst Du Führung auf dem Spielfeld?
Leading by example. Wir haben unsere Leader im Team, die viel reden, aber ich mache viel über mein Handeln. Wenn ich verteidige, dann versuche ich Vollgas zu geben, versuche zu kommunizieren. Ich möchte ein Vorbild sein, das sehen auch die anderen. Es ist auch generell so. Wenn Du auf der Bank bist und Deine Mannschaft unterstützt, dann sehen das die anderen und machen mit. Dann ist gleich eine ganz andere Energie auf dem Feld. Das ist für mich die beste Art zu zeigen, was man machen sollte. Das ist für mich »leading by example«.
Wenn Du wissen willst, welche Tipps und Ratschläge Maxi für junge Trainer:innen und Sportler:innen auf dem Weg zum Erfolg hat, dann höre Dir HIER das gesamte Gespräch als Podcast an.
Maxi Kleber, Jahrgang 1992, stammt genau wie Dirk aus Würzburg. Nach Stationen in Deutschland und Spanien wechselte er 2017 zu den Dallas Mavericks. Seit 2014 ist er außerdem für die deutsche Nationalmannschaft aktiv.